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Brauche ich ein dynamisches Mikrofon oder ein Kondensatormikrofon?

Anwendungsbereiche für das dynamische Mikrofon

Ein dynamisches Mikrofon nutzt das elektromagnetische Prinzip der Induktion. Die Membran, auf welche die abzunehmenden Schallwellen treffen, ist dazu mit einer Tauchspule verbunden. Diese bewegt sich, angeregt durch die Membran, in einem elektromagnetischen Feld und induziert dadurch ein Spannungssignal.

Eine spezielle Bauform des dynamischen Mikrofons ist das Bändchenmikrofon. Hierbei wird die Tauchspule durch ein feines Aluminiumbändchen ersetzt.

Das Tauchspulenmikrofon hat eine geringe Empfindlichkeit und erzeugt ein erdiges Klangbild, welches kleinste Details in der Regel nicht erfasst.

Aufgrund seiner Robustheit eignet sich das Tauchspulenmikrofon für Außenaufnahmen von Live-Ereignissen aber auch für Studioaufnahmen von ganzen Klangkörpern, wie beispielsweise von einem Orchester oder von einer Band. Hierbei muss das Tauchspulenmikrofon jedoch stets recht nah an der betreffenden Tonquelle platziert werden, da es generell aufgrund seiner geringen Empfindlichkeit für Fernaufnahmen ungeeignet erscheint.  Auch zum Tournee-Einsatz ist ein modernes Tauchspulenmikrofon gut geeignet. Seine praktisch unverwüstliche Bauweise prädestiniert es hierfür geradezu.

Das Bändchenmikrofon reagiert aufgrund seiner geringen Membranmasse empfindlich auf Wind, auf Erschütterungen und auch auf schnelle Bewegungen. Es besitzt jedoch ein nahezu lineares Impulsverhalten. Aufgrund der hier genannten Spezifik zeigt sich das moderne Bändchenmikrofon für den Außeneinsatz ungeeignet. Auch zur Aufnahme von tieffrequentigen Schallwellen ist es ungeeignet.

Der Einsatz des Kondensatormikrofons

Das Kondensatormikrofon besitzt statt einer Spule einen Kondensator. Durch Auftreffende Schallwellen wird die oft nur tausendstel Millimeter dicke Kondensatorplatte, welche elektrisch geladen ist, in Bewegung versetzt. Hierdurch entsteht eine elektrische Spannung.

Das moderne Kondensatormikrofon hat einen charakteristischen und stets recht flachen Frequenzgang. Dadurch eignet es sich geradezu ideal zur Abnahme unterschiedlichster Arten der menschlichen Stimme. Bauartbedingt kann das Kondensatormikrofon extrem schnell auf eintreffende Schallwellen reagieren und ist demzufolge dazu in der Lage, den ganzen Detailreichtum der menschlichen Sprache im Detail zu erfassen und wiederzugeben. Jedoch eignet es sich durchaus auch zur Abnahme von einzelnen Instrumenten.

Für den Bühneneinsatz ist das Kondensatormikrofon generell nur bedingt geeignet, da es nicht so robust gebaut ist wie das dynamische Mikrofon.

Verfügt ein Kondensatormikrofon über die umschaltbare Richtcharakteristik, so wird sein Einsatzbereich dadurch ganz beträchtlich erweitert.

Wer bevorzugt die menschliche Stimme durch sprechen oder durch Gesang abnehmen und wiedergeben möchte, der sollte dazu grundsätzlich zum Großmembranmikrofon als spezielle Bauform des modernen Kondensatormikrofons greifen.

Eine weitere Bauform vom Kondensatormikrofon ist das Kleinmembranmikrofon. Aufgrund seiner speziellen Bauform empfiehlt es sich in idealer Weise zur Abnahme von akustischen Instrumenten. Hier kommen Drums und Percussion-Instrumente sowie die Klaviere in Betracht.